Das Prompt Framework

Strukturierte Kommunikation mit KI für bessere Ergebnisse

Ein effektiver Prompt ist der Schlüssel zur optimalen Nutzung von KI-Assistenten. Mit dem folgenden Framework kannst du strukturierte, zielgerichtete Prompts erstellen, die genau die Ergebnisse liefern, die du brauchst.

Die 5 Kernelemente des Prompt Frameworks

1. Expertenrolle: Wer soll antworten?

Die Expertenrolle definiert den fachlichen Kontext und das Expertise-Level des KI-Assistenten. Sie:

  • Legt fest, aus welcher Perspektive und mit welchem Fachwissen geantwortet wird
  • Sorgt für fachlich fundierte und relevante Antworten
  • Beeinflusst den Blickwinkel und die Herangehensweise

Beispiele:

  • “Als erfahrener Social Media Manager…”
  • “In deiner Rolle als PR-Expertin für Krisenkommunikation…”
  • “Mit deinem Wissen als Brand Strategist…“

2. Aufgabe: Was soll getan werden?

Die Aufgabe bildet das Herzstück des Prompts - sie enthält die klare Handlungsanweisung und:

  • Bestimmt präzise, was die KI konkret tun soll
  • Definiert die Arbeitsschritte und den erwarteten Output
  • Gibt die Richtung für die gesamte Antwort vor

Beispiele:

  • “Erstelle einen Social-Media-Contentplan für die nächsten zwei Wochen…”
  • “Analysiere folgende Kundenfeedbacks und identifiziere die drei häufigsten Kritikpunkte…”
  • “Entwickle drei verschiedene Headline-Varianten für folgende Produktbeschreibung…“

3. Kontext: Was sind relevante Rahmenbedingungen?

Der Kontext liefert notwendige Hintergrundinformationen und:

  • Stellt sicher, dass die KI über alle relevanten Fakten verfügt
  • Kann Informationen zur Zielgruppe, technischen Details, Situation oder lokalen Besonderheiten umfassen
  • Ermöglicht eine präzisere und besser angepasste Antwort

Beispiele:

  • “Unsere Zielgruppe sind berufstätige Eltern zwischen 30-45 Jahren…”
  • “Das Produkt wird in der Vorweihnachtszeit auf den Markt kommen…”
  • “Unsere Marke steht für Nachhaltigkeit und Innovation…“

4. Ausdruck: Wie soll kommuniziert werden?

Der Ausdruck bestimmt die Tonalität und Ausdrucksweise und:

  • Legt den kommunikativen Stil der Antwort fest
  • Passt die Kommunikation an die Situation und Zielgruppe an
  • Sorgt für eine stimmige Ansprache

Beispiele:

  • ”… in einem freundlichen, persönlichen Tonfall…”
  • ”… professionell und sachlich formuliert…”
  • ”… mit einem motivierenden, inspirierenden Unterton…“

5. Format: Welche Form soll das Ergebnis haben?

Das Format definiert die Strukturierung und Darstellungsform und:

  • Legt fest, wie die Informationen organisiert und präsentiert werden
  • Macht die Antwort leicht erfassbar und nutzbar
  • Bestimmt die visuelle oder strukturelle Gestaltung

Beispiele:

  • ”… als stichpunktartige Liste mit max. 5 Punkten…”
  • ”… in Tabellenform mit den Spalten Problem, Ursache, Lösung…”
  • ”… in einem strukturierten Text mit Einleitung, Hauptteil und Fazit…”

Flexible Verwendung des Frameworks

Je nach Komplexität der Aufgabenstellung können die Bestandteile des Frameworks unterschiedlich gewichtet und kombiniert werden:

  • Für einfache Anfragen reichen oft nur wenige Elemente (z.B. Aufgabe + Format)
  • Bei komplexen Themen sollten alle Komponenten sorgfältig ausgearbeitet werden
  • Die Reihenfolge der Elemente kann variieren, solange die logische Struktur erhalten bleibt

Beispiel eines vollständigen Prompts nach dem Framework

[Expertenrolle] Als erfahrener Content-Stratege mit Spezialisierung auf B2B-SaaS-Unternehmen

[Aufgabe] erstelle einen LinkedIn-Post, der unsere neue Cloud-Sicherheitslösung bewirbt

[Kontext] Unsere Zielgruppe sind IT-Entscheider in mittelständischen Unternehmen, die zunehmend mit Datenschutzverletzungen konfrontiert sind. Unser USP ist die KI-gestützte Echtzeit-Überwachung, die 60% schneller auf Bedrohungen reagiert als herkömmliche Lösungen.

[Ausdruck] Der Ton sollte professionell, aber nicht zu technisch sein - kompetent, aber zugänglich für Entscheider ohne tiefe IT-Sicherheitsexpertise.

[Format] Der Post sollte aus einer Headline, 3-4 kurzen Absätzen und einem klaren Call-to-Action bestehen, gefolgt von maximal 3 relevanten Hashtags.

Tipps zur optimalen Nutzung des Frameworks

  1. Starte mit der Expertenrolle und Aufgabe - Diese beiden Elemente bilden das Fundament deines Prompts
  2. Sei konkret beim Kontext - Je spezifischer deine Hintergrundinformationen, desto treffender die Antwort
  3. Definiere den Ausdruck entsprechend deiner Marke - Die Tonalität sollte zu deinem Unternehmen und der Zielgruppe passen
  4. Experimentiere mit verschiedenen Formaten - Manchmal ist eine Tabelle besser als ein Text, oder eine Liste besser als ein Absatz
  5. Iteriere und optimiere - Verfeinere deine Prompts basierend auf den erhaltenen Antworten

Tipp: Für wiederkehrende Aufgaben lohnt es sich, Prompt-Vorlagen nach diesem Framework zu erstellen und diese für ähnliche Anfragen wiederzuverwenden und anzupassen.

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